Carl Lutz im Ausgang aus dem Luftschutzkeller der britischen Gesandtschaft in Budapest, Februar 1945. (Bild: Archiv für Zeitgeschichte der ETH Zürich/Nachlass Carl Lutz)
Ein mutiger Diplomat während des Holocaust
Eine Ausstellung in Zusammenarbeit mit dem Zentrum Geschichtsdidaktik und Erinnerungskulturen der Pädagogischen Hochschule Luzern
Die Wanderausstellung widmet sich dem Schweizer Diplomaten Carl Lutz (1895-1975), der als Vizekonsul der Schweizer Botschaft in Budapest während des Zweiten Weltkrieges Zehntausende Menschen jüdischen Glaubens vor dem sicheren Tod rettete. Er entwickelte ein Schutzbrief-System und stellte rund 70 Häusern unter den Schutz der Eidgenossenschaft, damit Jüdinnen und Juden dort vor der Deportation sicher waren. Nach dem Krieg wurde Lutz von seinen Vorgesetzten gerügt, weil er seine Kompetenzen überschritten hätte. Auch die offizielle Schweiz anerkannte die Leistungen von Lutz lange Zeit nicht, und der Diplomat geriet in Vergessenheit. Sein Handeln kann heute als eine der grössten zivilen Rettungsaktionen von Jüdinnen und Juden im Zweiten Weltkrieg betrachtet werden.
Die Ausstellung zeigt exemplarisch, wie jemand in einer aussergewöhnlichen Situation dank Zivilcourage zu einer aussergewöhnlichen Person wird.
Die Ausstellung findet im Rahmen des 70. Jahrestages der Befreiung des Konzentrationslagers von Auschwitz statt. Am eigentlichen Holocaust-Erinnerungstag vom 27. Januar werden in einer Spezialveranstaltung mit dem Holocaust-Überlebenden André Sirtes die Ereignisse rund um Carl Lutz‘ Zivilcourage thematisiert.