Kunst im Angesicht von Gewalt
Zivilcourage, symbolische Politik und die Repräsentation von Leid
Am 27. Januar 2015 jährt sich zum 70. Mal der Tag der Befreiung des KZ Auschwitz-Birkenau. Seit 10 Jahren wird an diesem Tag – gemäss Beschluss der Generalversammlung der Vereinten Nationen – weltweit der Opfer des Holocaust gedacht. Während die letzten Zeugen dieses Genozids sterben, breiten sich überall auf der Welt neue Formen von Rassismus, Faschismus und Krieg aus.
Angesichts dessen erörtern Vertreter/innen verschiedener Disziplinen an fünf Themenabenden in einer Ringvorlesung folgende Fragen: Was vermag Kunst im Angesicht von politischer Gewalt? Wie können ethische und politische Zusammenhänge von Gewalt dargestellt und erinnert werden? Welche Strategien von symbolischer Politik und Zivilcourage finden sich in der Kunst, welche in der Bildung generell? Muss, soll, kann mit Theodor W. Adorno die Verhinderung eines neuen Auschwitz noch immer die «allererste» Forderung von Erziehung sein und wie wäre sie umzusetzen?
Ringvorlesung
01.10.2014 Silvia Henke und Stefan Keller: Kunst, Geschichte und Zeugenschaft von Gewalt
15.10.2014 Peter Gautschi und Christian Gasser: Kann Geschichte Werte vermitteln? Kann die Graphic Novel dies?
29.10.2014 Marie-Louise Nigg und Aram Mattioli: Zivilcourage zwischen Macht und Ohnmacht von politischen und künstlerischen Handlungen
12.11.2014 Therese Schmid und Yvonne Robel: Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit der Opferhelfer und Opfer im 2. Weltkrieg
26.11.2014 Sabine Gebhardt Fink und Natalee Pagaro Cowee: Critical Monuments / Gedächtnis-Architektur
Symposium vom 11. und 12. Dezember 2014
Donnerstag, 11.12.2014:
16:00 Begrüssung: Silvia Henke und Markus Hodel, Rektor
16:30 Referat I: Wofgang Brückle: Kunst im Angesicht der Gewalt, Voyeurismus als Kunstproblem, Kunst am Rand des Scheiterns
17:15 Rererat II: Alice Creischer: Zivilcourage und die Militanz von Aktionskunst
18:00 Apéro
19:00 Abendreferat: Klaus Theweleit: Nach der Schoa, der Karski-Bericht. Zu Vorstellung und Darstellung von Gewalt
Moderation: Silvia Henke
Freitag, 12.12.2014
Teil I
09:00 Anna Minta: Völkermord, Staatsnarrativ, Denkmalkult: Erinnerungskulturen in Israel
09:45 Philipp Ruch: „Ich will die Autoindustrie nicht retten!“ Die Produktion von Widerstand und die Rolle des Mutes im Zentrum für Politische Schönheit
Moderation: Wolfgang Brückle
10:30 Pause
Teil II
11:00 Hubert Thüring: Primo Levis Erzählen als Erinnern der Zukunft
11:45 Daniela Janjic: Den Krieg erinnern auf der Bühne/im Theater
Moderation: Marie-Louise Nigg
12:00 Mittagspause
Teil III
13:30 Sabeth Buchmann: Das Gedenken denken?
14:15: Marina Belobravaja: Über das ungute Gefühl, immer auf der richtigen Seite zu sein
Moderation: Sabine Gebhardt Fink und Rachel Mader
15:00 Schlussdiskussion mit Podium und Referent/innen
16:00 Ende der Tagung